Windsurfen auf Fehmarn: Ein Einsteigerkurs am Wulfener Hals

Kora - vor 3 Jahren veröffentlicht - 7 min Lesezeit

Windsurfen lernen steht schon sehr lange auf unserer Bucket List. Diese Jahr haben wir tatsächlich endlich einen Kurs gemacht. Den Kurs zum Windsurfen haben am Wulfener Hals auf Fehmarn gemacht. Wie es dazu kam und wie es uns gefallen hat, erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag:

Windsurfen auf Fehmarn: Ein Einsteigerkurs am Wulfener Hals

Wie es dazu kam – eine Vorgeschichte

August 2020 – wir sind in Mitten einer Pandemie und wir haben Urlaub. Viele Flugreiseziele sind schon wieder offen, aber vor Ort gibt es teilweise Einschränkungen oder man muss einen negativen Corona-Test vorweisen.

Wir haben drei ganze Wochen lang Urlaub und wollen gerne etwas unternehmen. Die Idee war einen Camper zu mieten und durch die Gegend zu fahren, dahin wo gerade kein Risikogebiet ist. Camper waren schon verfügbar, allerdings wurde es mit Stellplätzen mau. Also musste eine andere Idee her. Zeltplätze waren noch verfügbar und ein Zelt war auch vorhanden. Gesagt getan, also buchten wir einen Campingplatz auf Fehmarn. Wir hatten uns vorher schon überlegt dort einen Windsurfkurs zu machen. Die Surfschule war auch schon ausgesucht. Leider war auf dem Campingplatz an der Surfschule kein Zeltplatz mehr frei. Der Campingplatz, den wir uns ausgesucht hatten, war circa 20 Minuten mit dem Auto entfernt. Das war für uns noch eine akzeptable Zeit, da der Kurs erst gegen 10 Uhr morgens begann. Angereist sind wir an einem Sonntag im August. Die Fahrt nach Fehmarn dauert, je nach Verkehr, nur circa 1 – 2 Stunden. Wir kamen gegen 12 Uhr an unserem Campingplatz am Südstrand südlich von Meeschendorf an. Also gerade noch rechtzeitig bevor die Mittagspause anfing. Wir konnten unser Zelt aufbauen und uns noch etwas einrichten, bevor wir am nächsten Tag mit dem Windsurfen starteten.

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Erste Erfahrungen am Wulfener Hals

Den Windsurfkurs haben wir an der Surfschule Wulfener Hals gebucht. Die Surfschule liegt direkt am Burger Binnensee. Der Burger Binnensee ist eigentlich gar kein Binnensee, denn er hat direkten Ostseezugang. Die Durchfahrt zur Ostsee ist aber nur schmal und damit ist der See ein geschütztes Revier. Mit einer Wassertiefe von ca. 1 – 1,5 m ist er für den Einstieg sehr gut geeignet. Der Surfkurs startete am Montagmorgen um 10 Uhr. Wir haben uns für einen Kurs unter der Woche entschieden, was bedeutete von Montag bis Donnerstag jeden Tag drei Stunden Unterricht, also 12 Stunden insgesamt. Wir waren 8 Teilnehmer + Trainer. Am ersten Tag haben wir uns intensiv mit dem Aufbau, dem Tragen und der Benennung der unterschiedlichen Teile des Segels beschäftigt. Aber auch mit dem Aufnehmen des Segels aus dem Wasser und mit der Segelstellung und welche Segelstellung was bewirkt. Das hat schon so seine Zeit gedauert. Anschließend bekamen wir unsere Neoprenanzüge. Ja, auch bei 18 – 24 Grad Lufttemperatur sind Neoprenanzüge an der Ostsee dringendst empfohlen. Als Anfänger landet man in den ersten Tagen doch öfter im Wasser als man auf dem Board steht. Daher ist es wichtig, dass man sich warm hält, vor allem die Nieren. Außerdem bieten die Neoprenanzüge einen sehr guten UV-Schutz. Auch das ist wichtig, da die UV-Strahlung auf dem Wasser schon sehr extrem ist, denn die Sonne wird von der Wasseroberfläche reflektiert. Zuletzt bietet der Neoprenanzug ebenfalls Schutz gegen kleinere Verletzungen, wenn man mal ungünstig fällt und sich irgendwo stößt. Nachdem wir uns alle in den Neoprenanzug gezwängt und auch unsere Neoprenschuhe angezogen hatten, ging es endlich aufs Wasser. Wir holten unsere Boards und Segel und konnten unsere ersten Fahrversuche machen. Das hat schon sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich noch nicht ganz genau wusste, was ich tat. Zum Abschluss des ersten Tages bekamen wir noch ein Heft vom VDSW. In diesem Heft stand die Theorie zum Erlangen des Surfscheins. Diese sollten wir uns nachmittags im Selbststudium aneignen. Der erste Schultag ging meines Erachtens viel zu schnell vorbei und ich freute mich schon sehr auf den nächsten Tag.

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Schwierigkeiten auf dem Wasser

Am zweiten Tag ging es mit dem Aufbauen des Segels schon gleich viel schneller. Bevor wir die Segel aufbauten prüften wir, wie jeden Tag, die Windbedingungen an der Wasserkante. Dazu zählen an der Surfschule unter anderem folgende Fragen: Woher kommt der Wind?, Wie stark ist der Wind?, Welche Segelfläche wähle ich? In einem fremden Revier sollte man aber noch weitere Dinge prüfen. Dazu zählen eventuell vorhandene Naturschutzgebiete. Diese darf man nicht betreten und muss Abstand halten. An der Surfschule wurden uns die Bedingungen schon am ersten Tag mitgeteilt. Weiterhin ist es zum Beispiel wichtig, dass man als Anfänger in offenen Revieren nicht unbedingt bei ablandigem Wind fährt. Im Burger Binnensee kann man stehen und er ist geschützt, sodass auch ablandiger Wind kein Problem darstellt. Wenn man gegen den Wind nicht wieder zurück kommt steigt man einfach ab und läuft.

Am zweiten Tag war der Wind etwas stärker als am ersten Tag. Wir haben jeden Tag mit dem Surflehrer die zu wählende Segelgröße, je nach Windsituation, besprochen. Er stand uns dabei mit seinem Rat zur Seite. Ich wählte 2,5 qm. Diese Segelgröße hatte ich auch am Vortag. Die Windstärke lag bei etwa 3 Beaufort. Es gibt insgesamt 12 Windstärken. Windstärke 12 ist die stärkste und entspricht einem Orkan. Nachdem die Segel aufgebaut waren, wurde an Land noch etwas Theorie wiederholt. Dazu war ein Surfboard auf dem Rasen auf das wir uns draufstellen konnten. Mit einem Seil wurde das Surfboard in die unterschiedlichen Richtungen zum Wind gezogen, um die verschiedenen Kurse zu demonstrieren. Nach der Trockenübung ging es wieder in die Neoprenanzüge und anschließend mit Boards und Segeln aufs Wasser. Am zweiten Tag hatten wir eine etwas längere Zeit auf dem Wasser. Wir sollten eigentlich immer auf einer gedachten Linie vom Surflehrer in eine bestimmte Richtung und zurück surfen. Bei mir klappte es am zweiten Tag eher mäßig. Vorangekommen bin ich zwar, allerdings bin ich nicht dort angekommen, wo ich hinwollte. Der Surflehrer sagte mir, dass das eventuell an meiner zu kleinen Segelfläche oder an der falschen Maststellung lag. Dies wollte er am nächsten Tag nochmal beobachten. An diesem Tag war ich oft weiter weg, sodass er mich wenig im Blick hatte. Immer wenn wir zum Surflehrer gerufen wurden, war ich so weit weg, dass ich zu ihm laufen musste. Das Wasser im Burger Binnensee ist zum Glück nur hüfthoch (bei 1,68 m Körpergröße), also war das nicht so schlimm. Kurz vor 13 Uhr ging es dann wieder an Land, um die Segel und Bretter zu verstauen.

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Mein „Durchbruch“ – Es hat „Klick“ gemacht

Am dritten Tag stand die Praxis im Vordergrund. Nach Sondierung der Windlage bauten wir wieder recht schnell die Segel auf und es gab noch eine kleine Theorieeinheit. Heute waren es circa 4 Beaufort und ich entschied mich wieder für ein 2,5 qm Segel. Nachdem wir im Wasser waren und schon ein-, zweimal hin und her gefahren sind, rief mich der Surflehrer und noch eine weitere Kursteilnehmerin zu ihm, denn er hatte mit uns „ein Hühnchen zu rupfen“. Bei mir war ihm aufgefallen, dass ich meinen Mast immer schief halte. Dadurch hatte ich das Problem, dass ich immer vertrieben wurde. Das sollte ich korrigieren. Dafür fuhr ich ein bisschen von ihm weg und er sagte mir, was ich anders machen sollte. Danach fuhr ich unter seiner Anleitung eine Wende, was wir am Tag zuvor schon gelernt hatten und meine zweite Halse. Nach der kleinen Sondereinheit hat es bei mir „Klick“ gemacht und es lief. Ich konnte auf den Trainer zufahren ohne dabei vertrieben zu werden. Alles in allem war es ein erfolgreicher Tag und ich war sehr zufrieden mit mir.

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Theorie, Prüfung und nochmal ein wenig Praxis

Tag 4 des Surfkurses begann mit einer etwas längeren Theorieeinheit. Wir gingen die wichtigsten Punkte in dem Heft vom VDSW noch einmal durch und anschließend legten wir die Theorieprüfung für den Surfschein ab. Praktisch gab es für unseren Kurs keine richtige Prüfung in dem Sinne. Der Surflehrer hatte uns über die letzten drei Tage beobachtet und sich daraufhin eine Meinung zu unserem Stand gebildet. Nachdem wir die Theorieprüfung abgelegt hatten, folgte der schon bekannte Blick über den See. Heute waren circa 4-5 Beaufort und ich entschied mich wieder für ein 2,5 qm Segel. Wir durften eine Stunde aufs Wasser und anschließend wurden uns unsere Surfscheine ausgeteilt. Wir haben alle bestanden. Nach der Verteilung durften wir als Abschluss noch einmal kurz surfen gehen, was die meisten aus dem Kurs auch gemacht haben.

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Ein Fazit zum Windsurfkurs am Wulfener Hals

Alles in allem hat mir der Surfkurs sehr viel Spaß gemacht. Ich habe sehr viel gelernt. Windsurfen ist eine super Sportart für Einsteiger. Die Lernkurve am Anfang ist sehr hoch. Ich hätte nicht gedacht, dass ich gleich am ersten Tag schon auf dem Brett stehe und meine ersten „Bahnen“ fahren konnte. Das liegt zwar auch an dem sehr einsteigerfreundlichen Brett, gibt aber ein gutes Gefühl. Jedem der Interesse an der Sportart hat, kann ich nur empfehlen es einmal auszuprobieren. Auch die Surfschule am Wulfener Hals kann ich empfehlen, vor allem aber bei Ostwind, was die bei unserem Kurs vorherrschende Windrichtung war. Der Burger Binnensee ist mit seiner Stehhöhe bestens für Anfänger geeignet und die Surflehrer an der Schule geben sich, soweit ich das beurteilen kann, alle sehr viel Mühe.

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