Fuerteventura: Der Süden, aber nicht wie du denkst

Kora - vor 3 Jahren veröffentlicht - 7 min Lesezeit

Es heißt, dass du nicht auf Fuerteventura warst, wenn du nicht im Süden warst. Zugegeben, wir waren auch nicht im richtigen Süden von Fuerteventura, aber das was wir in unserem Süden erlebt haben, möchte ich dir in diesem Blogbeitrag gerne näherbringen. Denn man muss gar nicht das machen, was alle machen. Manchmal ist es auch ganz schön einfach andere Dinge zu tun. Davon möchte ich dir heute berichten.

Fuerteventura: Der Süden, aber nicht wie du denkst

Der Hafen von Morro Jable

Von Tarajalejo zum Hafen von Morro Jable und ein bisschen Richtung Süden (circa 37 km, 35 min)

Der Weg von Tarajalejo führt zunächst über die FV-2, eine gut ausgebaute Straße, immer an der Küste entlang nach Morro Jable. Dabei passiert man die Orte La Lajita (mit dem bekannten Oasis Wildlife Park), Costa Calma, Jandia und noch ein paar kleinere Orte bis man in Morro Jable ankommt. Um zum Hafen von Morro Jable zu gelangen, muss man einmal durch den Ort durchfahren, denn der Hafen liegt ganz im Westen des Ortes. Im Hafen selbst gibt es viel zu entdecken. Hier stehen neben Privatjachten auch ein paar Katamarane mit denen man in Gruppen auf das Meer fahren kann. Es gibt verschiedene Angebote zum Beispiel mehr in Richtung Party oder aber auch mit Deluxe Lunch. Außerdem gibt es ein Piratenschiff, mit welchem man ebenfalls in einer Gruppe aufs Meer fahren kann. Da wir uns für die Fahrten mit den Katamaranen interessierten und diese auch gerade im Hafen lagen, durften wir uns zwei von ihnen auch einmal aus der Nähe anschauen. Wir bekamen auf beiden eine Mini-Tour und uns wurde das Angebot genau erklärt. Bei der „einfachen“ Katamaran-Tour konnten bis zu 50 Gäste an Bord sein und es würde Musik gespielt werden und es würde Getränke und kleine Snacks geben. Bei der Deluxe-Variante war der Katamaran ein wenig hochwertiger und es hätte ein richtiges Mittagessen gegeben. Soweit ich mich erinnere, wäre die Personenzahl auch auf 10 Personen begrenzt gewesen. Bei beiden Touren hätte man seefest sein müssen. Generell sind wir das eigentlich auch, allerdings war die Windprognose für die kommen Tage sehr stark. Die Prognose nahm von Tag zu Tag zu. Damit einhergehend war ein sehr starker Wellengang vorhergesagt. Insbesondere bei dem leckeren Buffet wäre es sehr schade gewesen, wenn wir aufgrund von Seekrankheit nichts von der Fahrt gehabt hätten. Eine Tour mit dem Katamaran steht aber bei unserem nächsten Besuch des Südens von Fuerteventura fest.

Mit dem Auto sind wir dann vom Hafen weiter Richtung Süden gefahren. Je weiter man in Richtung Süden fährt, desto schlechter werden die Straßen. Irgendwann kommen nur noch hüglige Schotterpisten, für die man auf jeden Fall ein geländegängiges Fahrzeug haben sollte. Das hatten wir leider nicht. Daher sind wir nur ein bisschen in Richtung Süden gefahren bis wir den Beginn der Schotterpisten erreichten. Es soll dort sehr schöne Wanderungen geben und auch die berühmte Villa Winter ist dort gelegen. Wir entschieden uns, hauptsächlich aufgrund des Autos, aber dazu in Richtung Risco del Paso zu fahren. Alternativ gibt diverse Touren, die man auch ohne Mietwagen, in Richtung Süden buchen kann. So kann man zum Beispiel eine geführte Jeep-Tour oder eine Tour mit Ralley-Fahrzeugen machen.

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Ein wunderschöner Strand im Süden Fuerteventuras: Risco des Paso

Vom Hafen von Morro Jable über den Faro de Morro Jable nach Risco del Paso (circa 19 km, 21 min)

Bevor wir in Richtung Risco del Paso fuhren, machten wir noch einen kleinen Stopp am Faro de Morro Jable (Leuchtturm in Morro Jable). Er befindet sich am Playa del Matorral. An der Hauptstraße stehen Parkplätze zur Verfügung. In der Zeit, in der wir dort waren, war das Parken dort kostenfrei. Manchmal muss man ein kleines bisschen laufen, aber es sollte trotzdem ein Parkplatz zu finden sein. Man kann von der Hauptstraße aus mittels einer Holzbrücke über eine geschützte Salzwiesenlandschaft zum Leuchtturm laufen. Der Leuchtturm sticht am Strand mit seinen 59 Metern Höhe ziemlich ins Auge. Er wurde 1991 gebaut und ist über die Jahre renoviert worden, sodass er heute strahlend weiß erscheint. Es fühlt sich etwas irreal an von der Hauptverkehrsstraße durch den Ort über diese Brücke mit der traumhaften grünen Salzwiese zu laufen, um dann an feinstem, weißen Sandstrand anzukommen. In der Nähe vom Leuchtturm trafen wir auch auf ein Atlashörnchen. Diese findet man überall auf der Insel.

Risco del Paso erreicht man indem man der FV-2 nach Norden folgt und dann die Ausfahrt Richtung Risco del Paso nimmt. Wir fanden sie etwas schwierig zu finden, da es eine recht unscheinbare Abfahrt ist. Aber wenn man die Augen aufhält, findet man sie. Man gelangt dann über eine schmale geteerte Straße und anschließend über recht holprige aber kurze Piste an den Strand von Risco del Paso. Der Parkplatz war recht voll. Trotz der vielen Autos auf dem Parkplatz war am Strand recht wenig los. Es mag vielleicht auch daran gelegen haben, dass der Strand recht weitläufig ist und sich die Strandbesucher, sowie die Surfer und anderen Wassersportler gut verteilen. Risco del Paso bedeutet übrigens Riesendüne. Erhalten hat das Fleckchen Erde diesen Namen durch eine 250 Meter hohe Düne. Der Wasserstand am Rand der Düne war gerade zwischen Ebbe und Flut. Wir sind ein bisschen durchs Wasser gewatet. An einer Stelle ist der Strand so überspült gewesen, dass wir nicht weiter kamen. Es war trotzdem ein tolles Erlebnis bis über die Knie im Wasser zu stehen und dabei aufzupassen, dass die Hose nicht nass wird. Ich kann dir einen Besuch an dem Strand nur wärmstens ans Herz legen. Anschießend machten wir uns auf dem Weg nach Costa Calma, um dort eine spektakuläre Wanderung zu starten.

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Eine atemberaubende Wanderung im Süden von Fuerteventura: von Costa Calma nach Playa de Sotavento de Jandía

Von Risco del Paso nach Costa Calma (circa 10 km, 10 min)

In Costa Calma haben wir in der Calle Barranco de las Damas geparkt. Das Parken war dort gratis. Von dort aus führte eine Treppe hinunter zum Strand. Am Strand sind wir immer Richtung Süden bzw. Süd-Westen am Wasser entlang gegangen. Zunächst führt die Wanderung an Strandabschnitten mit vielen Liegen vorbei. In Costa Calma gibt es sehr viele Hotels. Das letzte Hotel ist das Jandía Esmeralda S.L. Bis hier hin läuft man sehr viel auf weißem Sandstrand, muss aber auch manchmal ein paar Felsen überqueren. Die Wanderung ist aber generell barfuß bzw. in Latschen gut zu bewältigen. Abschnittsweise kann man auch mit den Füßen durchs Wasser warten. Nachdem man das letzte größere Hotel passiert hat, werden die Liegen deutlich weniger und damit sind auch weniger Menschen am Strand unterwegs. Man geht noch ein ganzes Stück am feinen Sandstrand weiter. Er wird immer wieder durch Felsen unterbrochen, bis man zur sehr bekannten Surfschule von René Egli kommt. Wenn du surfen kannst, bietet sich hier die Möglichkeit Surfmaterial zu mieten. Alle anderen können bei René Egli surfen lernen. Während der Wanderung begegnet man auch hier immer wieder den kleinen Atlashörnchen. Hinter der Surfschule befindet sich ein riesiger, für uns fast nicht zu fassen großer Strand, so dachten wir zumindest. Später fanden wir aber heraus, dass es sich eigentlich um eine riesige Lagune handelt. Die Lagune erstreckt sich über 4 km und ist nur in Abhängigkeit der Mondphase mit Wasser gefüllt. Bei einem ausreichenden Wasserstand ist sie ein sehr beliebtes Revier um surfen zu lernen. Dafür eignet sich der Wasserstand alle 1 – 2 Wochen für wenige Tage. Wir waren zu einer Zeit dort, als das Wasser nicht in der Lagune war. Somit haben wir einen riesigen Strand mit atemberaubenden Dünen im Hintergrund gesehen. Dieser Strand war auch nicht sehr belebt, was uns sehr gefallen hat. Wir entschieden uns dazu noch etwas an der Surfschule zu verweilen und den Windsurfern zuzuschauen. Es war sehr spannend ihnen zuzusehen, denn sie wurden von Surflehrern auf Jetskis begleitet. Das ist ein Service der Surfschule. Das Revier hat vorrangig ablandige Winde, sodass Surfer und insbesondere Surfschüler schnell abtreiben. Mit den Jetskies wird sichergestellt, dass abgetriebene Surfer sicher wieder zum Ufer zurückkommen, auch wenn ihr Können nicht gut genug ist um gegen den Wind anzukommen. Anschließend machten wir uns wieder auf den Rückweg zu unserem Auto. Die Wanderung ist sehr zu empfehlen. Man sollte aber auf jeden Fall gut eingecremt sein und ausreichend Wasser mitnehmen.

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Rückfahrt nach einem ereignisreichen Tag im Süden von Fuerteventura

Von Costa Calma nach Tarajalejo (circa 16 km, 15 min)

Nach der langen Wanderung ging es für uns wieder zurück in die Unterkunft nach Tarajalejo. Insgesamt kann ich den Süden von Fuerteventura sehr empfehlen, auch wenn man nicht bis ganz in den Süden fährt. Mir hat es dort sehr gefallen und ich erinnere mich gerne an den Tag zurück. Wir haben viel erlebt und ebenso noch viele Dinge entdeckt, die wir beim nächsten Mal näher betrachten oder ausprobieren wollen. Dazu bekommt ihr dann selbstverständlich ebenfalls einen ausführlichen Bericht.

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